12. März 2023: Pflanz-eine-Blume-Tag

einige Mitglieder der AG Blühendes Kehl


Blütenfülle – das ganze Jahr

Am 12. März wird in vielen Ländern der „Pflanz-eine-Blume-Tag“ begangen. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Blühendes Kehl“ empfehlen zur Pflanzung ihre liebsten Dauerblüher, die rund ums Jahr für Blütenpracht im Garten sorgen und zudem insektenfreundlich und pflegeleicht sind. Sie machen wenig Arbeit, bringen aber viel Freude und locken Bestäuber wie Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen in den Garten. Die AG Blühendes Kehl wird getragen von der BI Umweltschutz Kehl und der NABU Ortsgruppe Kehl-Hanauerland.

Die Lenzrose (Helleborus orientalis) blüht vom späten Winter bis lange in den Frühling hinein.
Lenzrose (Helleborus orientalis)


Sabine Klasen liebt die Lenzrosen: „Im Gegensatz zu den weiß blühenden Christrosen sind sie äußerst unkompliziert und langlebig, sie blühen und blühen – oft bis in den April“, schwärmt sie. Sie kommen mit wenig Feuchtigkeit zurecht und mögen eine Mulchschicht aus Laub oder Kompost. Sie säen sich bereitwillig aus und die kleinen Pflänzchen können im Winterhalbjahr problemlos verpflanzt werden, wenn man sie bis zum Anwachsen feucht hält.“

Der Waldmeister (Galium odoratum) ist ein hervorragender Bodendecker für trockenen Halbschatten, auch unter Gehözen.
Waldmeister (Galium odoratum)







Sind die Lenzrosen verblüht, übernimmt der Waldmeister, den Brigitte Illenberger empfiehlt. „Wie ein blühender, duftender weißer Teppich legt er sich bis in den Hochsommer hinein unter die Büsche und Bäume unseres Gartens und erobert immer weitere Flächen, ohne irgendwo lästig zu werden. Sparsam dosiert findet er auch Verwendung als Gewürz und Heilkraut, weit über die bekannte Maibowle hinaus.“

Beinwell (Symphytum officinale) ist ein unkomplizierte Hummelpflanze, die von mehrfach von Mai bis September blüht und sich bestens zum Mulchen und für Jauchen eignet.
Beinwell (Symphytum officinale)








„Eigentlich kann man im Garten gar nicht genug Beinwell haben“, findet Nicole Stirnberg. „Die Hummeln sind ganz verrückt nach ihm und er blüht mehrmals von Mai bis September, ohne dass man sich um ihn kümmern muss. Wenn die alten Blätter und Blütenstände unansehnlich werden, gebe ich sie in den Kompost. Frisch eignen sich durch ihren hohen Kaliumgehalt auch bestens zum Düngen und für Jauchen.“

Der zweijährige Natternkopf (Echium vulgare) blüht den ganzen Sommer und ist ein Wildbienenmagnet.
Natternkopf (Echium vulgare)









Clarisse Kauber begeistert sich für den Natternkopf: „Im April habe ich eine kleine, unauffällige Pflanze auf der Gartenbörse der AG Blühendes Kehl bekommen, in mein sonniges Staudenbeet gesetzt und nur die ersten Wochen gegossen. Sie wurde 80 cm hoch und hat von Juni bis Oktober prachtvoll geblüht! Über den Winter habe ich die Samenstände stehen lassen und hoffe, dass er sich ausgesät hat. Als zweijährige Pflanze blüht er dann nächstes Jahr wieder.“







Efeu (Hedera helix) ist als Herbstblüher eine wichtige Futterpflanze für viele Insektenarten; seine Beeren ernähren im Winter zahlreiche Vögel.
Efeu (Hedera helix)



Ein immergrüner Kletterer liegt Karola van Kampen am Herz: „Wenn im November so gar nichts mehr blüht, erfreut mich der alte Efeu am Zaun, der dann in voller Blüte steht. Bei Sonnenschein summt es nur so von fleißigen Bienen. Man sollte ihm, wenn irgend möglich, einen Platz im Garten einräumen. Er bietet Käfern und anderen Kleinlebewesen einen Rückzugsort, und Singvögel nisten gern in seinem dichten ‚Pelz‘ und verspeisen im Winter die schwarzen Beeren.“




Die Blüten des Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) ähneln der Forsythie, enthalten aber Pollen und Nektar und öffnen sich bereits im Winter.
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

„Mein Garten sieht im Winter ziemlich traurig und farblos aus“, meint Christine Eschemann, „aber es gibt eine Pflanze, die mit ihrer leuchtend gelben Farbe fröhlich gegen das Grau ankämpft: der Winterjasmin. Von Dezember bis in den Frühling öffnen sich monatelang kleine Blüten, mal mehr, mal weniger. Er wächst hier im Halbschatten, ohne besondere Ansprüche zu stellen. Gelegentlich schneide ich seine langen Triebe zurück; das ist eigentlich schon alles, was er an Pflege benötigt.“

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist der Dauerblüher schlechthin, denn bei passender Witterung öffnen sich von Januar bis Dezember immer wieder neue Blüten.
Gänseblümchen (Bellis perennis)

Der ausdauerndste Marathon-Blüher ist übrigens ein oft wenig beachtetes Pflänzchen, nämlich das Gänseblümchen. Bei passender Witterung bildet es das ganze Jahr über immer wieder neue Blüten, die an sonnigen Wintertagen für früh ausschwärmende Honigbienen und Hummelköniginnen lebensrettend sein können. Es benötigt keinerlei Pflege und übersteht im Rasen auch häufiges Mähen und Fußballspielen.

Wer alle diese Dauerblüher schon im Garten hat, findet eine Auswahl weiterer Pflanzen in zwei Broschüren, die von der AG Blühendes Kehl und dem Bereich Umwelt der Stadt Kehl erarbeitet wurden. „Pflanzen Sie heute mindestens eine Blume und beglücken Sie sich und die Insekten in Ihrem Garten!“, appellieren die Mitglieder der AG Blühendes Kehl. Die Arbeitsgemeinschaft freut sich über weitere Engagierte für ein blühendes Kehl – ein grüner Daumen ist dabei keine Voraussetzung.

Für Mitte Juni planen die Mitglieder der AG einen „Tag der Gartenvielfalt„, an dem sie auf geführten Spaziergängen durch verschiedene Stadtviertel und Ortschaften auf schön gestaltete, artenreiche Gärten hinweisen. Sie wollen dadurch die Augen für kleine und große Oasen im Stadtgebiet öffnen und Ideen zur Gartengestaltung aufzeigen. Wer seinen Garten für eine kleine Besuchergruppe öffnen möchte oder eine Beratung durch die ehrenamtlich tätigen AG-Mitglieder wünscht, wie man im eigenen Garten mit wenig Aufwand die Artenvielfalt erhöhen kann, erhält unter naturgarten.kehl @ web.de weitere Informationen.