Die Wegwarte (Cichorium intybus) wird auch Zichorie genannt und ist eine Ursprungsform des Chicorée: im Frühling ergänzen ihre jungen Blätter Wildsalate. In der Natur wächst diese alte Heilpflanze an sonnigen, trockenen Wegrändern und Ackersäumen. Mit bis zu 90 Zentimetern Höhe überragt sie dort oft die anderen Pflanzen, wirkt durch ihren sparrigen Wuchs und die schmalen Blätter aber immer luftig. Ihre hellblauen Zungenblüten bilden sich auf allen Etagen des Stängels und öffnen sich nur vormittags, dafür aber über Wochen und locken dann Schwebfliegen, Wildbienen und andere Insekten an. In Hitzeperioden läuft diese robuste und genügsame Staude zu Höchstform auf und treibt auch nach Rückschnitt neu aus – so kann man die Blühsaison bis zum Oktober verlängern.
Der Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare) ist mit dem Majoran verwandt und eine heimische Magerrasenart mit essbaren Blüten und aromatischen Blättern – als Oregano ein unentbehrlicher Bestandteil italienischer Tomatensaucen! Seine rosafarbenen, mitunter auch weißen Blütenstände werden bis zu 60 Zentimeter hoch und verwandeln den Blumenkräuterrasen im Hochsommer wochenlang in eine summende Insektenwiese voller Honigbienen, Schwebfliegen, Falter, Käfer sowie Hummeln und anderer Wildbienen. Am richtigen Standort (sonnig, warm, durchlässig und nährstoffarm) ist er absolut genügsam und benötigt gut eingewurzelt auch in Dürreperioden keine Wassergaben. Besonders in kleinen Gärten ist ein Rückschnitt kurz vor Ende der Blütezeit ratsam, da er sich ansonsten stark aussät.
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine der beliebtesten Spätsommerblumen. Jedes Kind kennt ihre fröhlichen großen Blüten, die sich im Tageslauf zur Sonne drehen. Aus ihrem meist dunklen, mitunter hellen Blütenboden entwickeln sich später die Kerne, die auch bei körnerfressenden Vögeln sehr beliebt sind. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und wird in Dutzenden Sorten kultiviert. Hohe verzweigte Züchtungen wie ‚King Kong‘ trumpfen mit Blütenfülle und Wuchshöhen bis 4 Metern auf, wenn sie genug Wasser und Nährstoffe bekommen, andere sind balkongeeignet. Als einjährige Pflanze muss sie jedes Jahr im April neu gesät werden; mitunter tut sie das auch selbst. Die Jungpflanzen sind sehr schneckengefährdet; später ist bei starkem Wind ein Stützstab sinnvoll.