Die Blumen des Monats Juni

Der offizielle Name der Jungfer im Grünen (Nigella damascena) ist Damaszener Schwarzkümmel; viele kennen sie auch als Gretel im Busch. Als einjährige Sommerblume sät sie sich auf offenem Boden an sonnigen, eher trockenen Stellen von selbst aus und muss weder gegossen noch anderweitig gepflegt werden. Durch ihre Zartheit wird sie dabei nie lästig und kann bei Bedarf leicht entfernt werden. Umsetzen ist möglich, solange sie noch klein ist. Der Austrieb erinnert an Karottengrün, wobei Schnecken zum Glück keine Gefahr darstellen. Samenmischungen sind mit gefüllten und ungefüllten Blüten in Hell- und Dunkelblau, Weiß und mitunter auch Rosa erhältlich. Wer mehrere Wochen lang aussät, kann sich über Dauerblüte freuen. Die großen ovalen, meist gestreiften Samenkapseln sind sehr dekorativ und eignen sich für Trockensträuße. Anders als beim sehr ähnlichen Echten Schwarzkümmel (Nigella sativa) werden die darin enthaltenen schwarzen Samen aber nicht als Gewürz oder Medizin verwendet.

Der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) trägt diesen Namen dank seiner charakteristischen samtweichen Blätter, die an den Mantel – eher einen Umhang – der Jungfrau Maria erinnern. Besonders hübsch sind sie morgens, wenn sich an ihnen perlenartige Tautropfen sammeln, die Insekten als Tränke dienen. Er stammt aus den Karpaten und dem Kaukasus und hat sich in unseren Gärten etabliert. Als robuste Staude für Sonne und Halbschatten stellt er keine großen Ansprüche an den Boden, solange er nicht zu trocken ist, und passt gut in naturnahe Beeten, zum Beispiel zusammen mit Akelei und Storchschnabel. Er wächst in einer harmonischen halbkugeligen Form und wird bis zu 50 Zentimeter hoch und breit. Seine kleinen gelbgrünen Blüten schweben wolkig darüber und halten lange in der Vase. Falls er sich zu stark aussät, schneidet man ihn nach der Blüte bodennah zurück und gießt bei Bedarf. Dann treibt er bald wieder neu aus. Schnecken mögen ihn nicht, dagegen viele Wildbienenarten.

Der sehr ähnliche Gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla vulgaris  bzw. xantochlora) ist einheimisch und wächst in feuchten Wiesen. Seine Blüten sind eher mattgelb und er neigt weniger stark zur Selbstaussaat. Als traditionelle Heilpflanze wird er besonders in der Frauenheilkunde verwendet.

Der Gold-Lauch (Allium moly) stammt aus den Pyrenäen und bezaubert auch diejenigen, die gelbe Blüten im Garten eigentlich nicht mögen. Seine goldenen Blütensterne (die essbar sein sollen) sorgen für leuchtende Farbtupfer an sonnigen Standorten, aber auch im Halbschatten. Wie die meisten Zwiebelgewächse liebt er trockenen, durchlässigen und eher humosen Boden. Er ist auch sonst anspruchslos und robust. Mit einer Wuchshöhe von 15 bis 20 Zentimetern bleibt er eher klein. Seine Blüten ziehen über viele Wochen Insekten an und müssen nach der Blüte nicht zurückgeschnitten werden. Er sät sich gern in Lücken aus und gehört zu den unkomplizierten Pflanzen, die gute Laune, aber keine Arbeit machen.