Der Beinwell (Symphytum officinale) ist nicht nur eine alte Heilpflanze gegen Knochenbrüche, sondern durch seinen hohen Kaliumgehalt auch bestens zum Düngen und für Jauchen geeignet. Hummeln sind ganz verrückt nach seinen violetten oder cremeweißen Blüten, die viel Nektar enthalten. Da die kurzrüssligen diesen nicht erreichen können, begehen sie Blüteneinbruch: sie beißen oben ein Loch hinein und stehlen den Nektar, ohne die Blüte zu bestäuben. Er wächst in Sonne und Halbschatten und blüht mehrmals von Mai bis September. Dafür benötigt er in heißen Sommern nur ein wenig Wasser und ansonsten keine Pflege. Da er sich wegen seiner Pfahlwurzel kaum entfernen lässt, schneidet man die alten Blütenstände vor der Samenbildung ab, falls Selbstaussaat unerwünscht ist.
Das Salomonsiegel (Polygonatum odoratum) und die Vielblütige Weißwurz (P. multiflorum)sind unkomplizierte Schattenstauden und alte Heil- und Zauberpflanzen. Sie unterscheiden sich in der Anzahl ihrer weißen Blütenglöckchen, die wie Perlen vom Stängel hängen:bei ersterem meist eins oder zwei, bei letzterer bis zu fünf. Beide gedeihen unter Hecken und Bäumen, wo es auch trocken sein darf. Ihre jungen Blatttriebe ähneln im April zunächst Maiglöckchen, mit denen sie auch verwandt sind, werden aber mit bis zu 60 cm deutlich höher. Anfang Mai bilden sich dann die attraktiven Blütenstände. Aus ihnen entwickeln sich kleine blaue Beeren, die wie die ganze Pflanze giftig sind. Im Spätherbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und das Rhizom treibt im Frühling erneut aus.
Die Akelei (Aquilegia vulgaris) ist eine heimische Pflanze, die in den Laubwäldern selten geworden ist. Sie gedeiht bestens auf normalen Gartenböden in halbschattigen und sonnigen Lagen, sofern diese nicht zu trocken sind. Ihre apart geformten Blüten tanzen über den filigranen Laubblättern und werden von Hummeln geliebt. Sie sind in der Wildform meist lila, aber auch rosa oder weiß. Zuchtformen gibt es in fast allen Farben und sogar zweifarbig. Sie wird meist nur ein paar Jahre alt, samt sich an guten Standorten aber reichlich aus. Tut sie das zu großzügig, schneidet man ihre Blütenstände für die Vase ab oder erntet die Samen nach dem Verblühen. Wird die zarte Akelei aber zu sehr von kräftigeren Gewächsen bedrängt, verschwindet die ansonsten wenig empfindliche Staude.
Der Weißdorn (Crataegus monogyna) ist ein anspruchsloses einheimisches Gehölz und wird bis zu fünf Metern noch. Er wächst meist als mehrstämmiger Großstrauch und kann gut zurückgeschnitten werden. Deshalb sowie aufgrund seiner Dornen ist er auch zur Pflanzung in einer hohen Hecke geeignet. Seine unzähligen weißen Blüten mit dem charakteristischen Geruch ziehen viele Bestäuber magisch an: von winzigen Zweiflüglern über Honigbienen bis zu dicken Rosenkäfern. Im Herbst leuchten seine roten Beeren durch die Zweige, die bei Vögeln beliebt sind, aber zusammen mit anderen Früchten auch zu Marmelade verarbeitet werden können. Er ist eine traditionelle Heilpflanze bei Herzleiden und erfreut nicht zuletzt durch seine schön geformten dunkelgrünen Blätter.