Der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix) ist nicht nur die einzige heimische Kletterpflanze, die immergrün ist, sondern auch in vielerlei Hinsicht sehr wertvoll. Mit seinen Haftwurzeln erklimmt er Bäume und Wände mühelos und gedeiht selbst im tiefen Schatten. An sonnigeren Standorten wohl er sich ebenfalls wohl, wenn sie (luft)feucht genug sind. Da er sich auch horizontal ausbreitet, wird er auch gern als Bodendecker gepflanzt. Zunächst wächst er stets langsam und blüht erstmals nach circa zehn Jahren. Wer nicht so lange warten will, pflanzt den Strauch-Efeu ‚Arborescens‘: diese Zuchtform blüht deutlich schneller und klettert nicht, weshalb auch gut in einem großen Topf kultiviert werden kann.
Ungewöhnlich ist die Blütezeit aller Efeuarten: die grüngelben, leicht duftenden Dolden öffnen sich erst ab September und versorgen vor allem Honigbienen mitunter bis November mit Nektar. Unverzichtbar ist sein Pollen für die Efeu-Seidenbiene, die als spezialisierte Wildbienenart ihre Brut nur hiermit versorgen kann. Auch Schwebfliegen, Schmetterlinge und harmlose Wespenarten wie Feldwespen schätzen ihn als späte Futterquelle, während seine Blätter von einigen selteneren Schmetterlingsraupen gefressen werden. Ab Januar färben sich seine – für uns giftigen – Beeren schwarz und ernähren Amseln und andere Vögel. Sie brüten auch gern in dem dichten und tiefen Bewuchs, den er an Fassaden nach vielen Jahren bildet. Anders als oft angenommen wird, schadet er intaktem Mauerwerk übrigens nicht. Seine Triebe dringen allerdings in Ritzen ein und können unter Dachpfannen kriechen, weshalb man dies regelmäßig kontrollieren und in rund um Fenster und am Dach zurückschneiden sollte.

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) wanderte während der Eiszeit von Asien nach Mitteleuropa ein- Heutzutage findet man ihn wild fast nur noch an den Küsten von Nord- und Ostsee und als Pioniergebüsch an sandigen Flussufern oder Kiesgruben. Er verträgt keinen Schatten und wächst am besten in tiefgründigem lockerem Boden. Durch ausladenden Wuchs und Ausläufer bildet er dichte Gebüsche, in deren dornigen Zweigen Vögel geschützt brüten können. Deshalb sollte man ihn nur in große Gärten pflanzen und eventuell eine Wurzelsperre einbauen. Seine dekorativen Beeren reifen ab dem Spätsommer und enthalten viel Vitamin C. Sie lassen sich zu Saft, Likör oder Marmelade (zum Beispiel zusammen mit Hagebutten) verarbeiten. Da dieser Großstrauch zweihäusig ist, benötigt man zur Fruchtbildung ein männliches und mindestens ein weibliches Exemplar. Da die Beeren sehr fest am dornigen Ast hängen, schneidet man die Zweige zum Ernten ab und legt sie für eine Weile ins Gefrierfach. Danach lassen sich die Beeren leicht lösen.



