Großes Interesse an Wildbienen-Vortrag

Über 60 Personen kamen am 18. Februar 2025 in den vollbesetzten Salon Voltaire in der Kehler Hafenstraße, um den Vortrag von Klaus und Britta Faaß zu hören und sich zu informieren, wie man Wildbienen im Garten am besten helfen kann.

Vor allem ging es darum, mit welchen Pflanzen und Naturmodulen kann man Wildbienen und anderen Insekten Nahrung und Lebensraum bietet. Über 70% der Wildbienen nisten im Boden, erfuhr das erstaunte Publikum. Nisthilfen zum Aufhängen, wie sie mittlerweile an vielen Stellen verkauft werden, nützen diesen Wildbienen-Arten also nichts. Sie benötigen stattdessen zum Beispiel offenen Boden oder eine Sandfläche. Dabei muss einiges beachtet werden, damit Arten wie die Efeu-Seidenbiene sich tatsächlich im Garten ansiedeln – und nicht zuletzt muss auch das Nahrungsangebot stimmen.

Denn Arten, die ein Pflanze im Namen tragen, gehören zu den Spezialisten und können ihre Brut ausschließlich mit Pollen und Nektar dieser Pflanzengattung ernähren. Die allermeisten Wildbienenarten sind „alleinerziehende Mütter“, so Britta Faaß, und sie fliegen zur Nahrungssuche je nach Art nur 20 bis maximal 200 Meter weit – mehr Zeit hätten sie einfach nicht. Ohne Efeu im Garten also auch keine Efeu-Seidenbiene. Auch die Generalisten, also die Arten, die mit vielen verschiedenen Blüten klarkommen, brauchen diesen in der Nähe. „Wenn jemand bei mir eine sehr große Nisthilfe bestellt, schaue ich mir den Garten deshalb erst einmal an, ob es dafür auch ein ausreichendes Nahrungsangebot gibt“, so Klaus Faaß.

Auch Hummeln werden zu den Wildbienen gezählt und nisten meist im Boden, gern in verlassenen Mäusenestern. An die 60 Wildbienenarten wurden mittlerweile im Hortus apis fera, dem bereits mehrfach prämierten ‚Garten der wilden Biene‘ von Klaus und Britta Faaß in Straubenhardt bei Pforzheim nachgewiesen. Dabei hat das Ehepaar erst vor gut zehn Jahren damit begonnen, den ursprünglichen Krautgarten Stück für Stück in ein Wildbienen-Paradies umzugestalten. Auch die Wildbiene des Jahres 2025, die Garten-Blattschneiderbiene, fühlt sich bei ihnen wohl. Sie tapeziert ihre Niströhren mit kleinen runden Blattstückchen, die sie am liebsten aus Rosenblättern herausbeißt. „Wenn man solche Spuren an den Rosenstöcken sieht, muss also kein schlimmer Schädling am Werk sein!“, erklärte Britta Faaß.

Was im Garten von Britta und Klaus Faaß noch fehlt, ist eine Art, die in Schneckenhäusern nistet. „Bislang haben wir noch keine gefunden. Aber sie tarnen die Schneckenhäuser, die geschützt am Boden zum Beispiel unter Sträuchern liegen müssen, nach der Eiablage so gut, dass wir sie vielleicht einfach noch nicht entdeckt haben“, so die beiden. Mit Schneckenhäusern in aufgehängten Nisthilfen könne man diese Art aber ganz sicher nicht anlocken.

Wer sich für den Garten von Britta und Klaus Faaß interessiert oder eine ihrer selbst gebauten Nisthilfen bestellen möchte, findet hier weitere Informationen: https://wildbienenheim.de/