Der Bärlauch (Allium ursinum) überzieht Laubwälder ab März nicht nur mit einem grünen Blätterteppich, sondern vor allem zur Blütezeit ab Mitte April auch mit Knoblauchgeruch. Genauso gut wächst im Garten in humusreichem Boden unter Laubgehölzen und Sträuchern, wo es im Frühjahr (ab)sonnig und danach schattig ist. Über Brutzwiebeln und Selbstaussaat breitet er sich schnell aus und lässt sich wochenlang beernten: essbar sind nicht nur die Blätter, sondern auch die Zwiebeln und seine hübschen Blüten. Ab Juni zieht er ein und bis zum nächsten März ist von ihm nichts mehr zu sehen. Am besten pflanzt man ihn zusammen mit Waldmeister für weiteren grün-weißen Zauber und fügt mit Schlüsselblumen, Vergissmeinnicht und Akelei Farbtupfer dazu. Pflegen muss man nicht, wobei ihm eine dünne Laubschicht im Winter guttut.
Die Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma)gehört zu einer der größten und vielfältigsten Gattungen im Pflanzenreich – auch der Weihnachtsstern ist ein Wolfsmilchgewächs! Den meisten Gartenarten gemeinsam ist die Bestäubung durch Zweiflügler und Bienen, die lange Blütezeit und die aparte Kombination aus gelbgrünen Blüten und blaugrünen Blättern. Bei der Gold-Wolfsmilch ist der Kontrast nicht so ausgeprägt, dafür leuchten ihre großen äußeren Hochblätter, die nicht zur eigentlichen Blüte gehören, im Frühling goldgelb. Sie wächst gern an trockenen, sonnigen Standorten, ist sehr anspruchslos und zur Dachbegrünung geeignet. Im Halbschatten gedeiht sie zwar auch, zeigt dann aber oft nicht ihre ausgeprägte rote Herbstfärbung der Blätter.
Das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) stammt aus den lichten, bergigen Laubwäldern Ostasiens und ist tatsächlich prächtig, wie sein lateinischer Name sagt. Besonders wohl fühlt es sich im lichten Halbschatten, der gerne frisch bis feucht sein darf. Dann wächst es über die Jahre zu einer buschigen Staude heran. Charakteristisch sind seine eindrucksvollen Blüten, die wie aufgereiht an bogig überhängenden Blütenzweigen über dem Laub schweben. Wenn man die Blüte umdreht und leicht aufdrückt, sieht sie aus wie eine Dame in der Badewanne, weshalb es auf Englisch „Lady in a tub“ heißt. Im Deutschen ist es auch als Flammendes Herz bekannt. Im Spätsommer stirbt das Laub ab und die Pflanze benötigt eine Kälteperiode, um wieder reiche Blüten zu entwickeln.
Der Kriechende Günsel (Ajuga reptans)ist ein heimischer Bodendecker, der kaum höher als 20cm wird. Er fühlt sich an halbschattigen und sonnigen, aber nicht zu trockenen Standorten wohl – je feuchter der Boden ist, desto mehr Sonne verträgt er. Seine dunkelblauen Blüten sitzen in dichten Scheinähren und werden von unscheinbaren braunen Blättchen untermalt. Mitunter findet man auch weiß- oder rosablühende Exemplare. Er blüht ab April unermüdlich für viele Wochen und ist eine gute Bienenweide, auch für Hummeln und andere Wildbienen. In Blumenrasen und Wiesen setzt er bunte Farbtupfer, besonders ab Juni zusammen mit Margeriten. Die trockenen Blütenstände sehen im Herbst dekorativ aus, können aber nach dem Verblühen auch gemäht werden, ohne der Pflanze zu schaden.