Die Lenzrose (Helleborus orientalis), auch Orientalische Nieswurz genannt, ist eng mit der heimischen Christrose verwandt, blüht aber erst ab Winterende und ist robuster. Ihre großen Schalenblüten in Rosa- und Violett-Schattierungen trotzen viele Wochen lang ungemütlichem Wetter und ernähren die ersten Bienen und Hummelköniginnen. Als unkomplizierte Staude bildet sie auch ohne Pflege im Laufe der Jahre prächtige Horste. An geeigneten Plätzen versamt sie sich reichlich. Optimal ist ein halbschattiger Standort, der nicht zu trocken und nährstoffarm sein darf – am besten unter Bäumen und Hecken. Deren verrottendes Laub hält den Boden gleichmäßig feucht. Ihre apart geformten großen Blätter bleiben oft bis zum Spätwinter grün und können zur Blütezeit entfernt werden.
Die Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii) wird auch Duft-Heckenkirsche genannt und gehört zur großen Familie der Geißblattgewächse. Sie ist eine Kreuzung chinesischer Eltern, die vor 100 Jahren im Botanischen Garten in Darmstadt entstand. Mit unseren heimischen Geißblättern teilt sie einen wunderbaren Duft nach Honig, blüht aber ab dem späten Winter. Anders als ihre Verwandten ist sie keine Schlingpflanze, sondern ein klein bleibender Strauch: sie wird kaum höher als zwei Meter und mit bogig überhängendem Wuchs bis zu drei Meter breit. Sie sollte nicht zu sonnig stehen und stellt ansonsten keine Ansprüche. Am besten pflanzt man sie dort, wo man ihren Duft gut wahrnimmt. Ihre Hauptblütezeit ist von Februar bis März. Je nach Witterung und Standort öffnet sie schon ab Dezember ihre Knospen und ist dadurch ein wertvolles Insektennährgehölz an sonnigen Wintertagen.
Der Winterling (Eranthis hyemalis) ist einer der fröhlichsten Frühlingsboten: Mit seinen buttergelben Blüten über der grünen Blatt-Halskrause strahlt er uns an und übersteht auch späten Frost unbeschadet. Besonders reizvoll sieht es aus, wenn die Blüten von Schnee umrahmt werden. An sonnigen Tagen sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für die ersten Hummeln und Bienen. Als Waldbewohner benötigt Winterling einen halbschattigen, frischfeuchten Standort mit humosem Boden, am besten bei Laubgehölzen. Gute Nachbarn sind Schneeglöckchen und an sonnigeren Stellen Krokusse. Vor dem Aussäen lässt man die Knöllchen zunächst einige Stunden in Wasser quellen, damit sie zuverlässig keimen. Im Sommer zieht das Laub wie bei allen im Frühling blühenden Knollen und Zwiebeln ein.