Die Kornelkirsche (Cornus mas) ist eines der ersten heimischen Gehölze, das im Vorfrühling blüht und mit filigranen gelben Blütendolden das Wintergrau aufhellt. Anders als die sterile Forsythie bietet die Kornelkirsche hungrigen Honig- und Wildbienen zudem reichlich Nahrung. In der Wildform wird sie bis zu vier Metern hoch, wächst aber langsam. Mittlerweile gibt es auch kleiner bleibende Zuchtformen, die noch dazu größere Früchte bilden. Diese sehen aus wie längliche Kirschen und ergeben eine köstliche Marmelade, sofern man sie nicht den Vögeln überlassen möchte. Im Garten kann sie einzeln, aber auch in einer lockeren Wildobsthecke zusammen mit Schlehe und Weißdorn gepflanzt werden, oder mit Gehölzen wie Pfaffenhütchen, Zierquitte und der immergrünen Stechpalme. Sie wächst anfangs langsam und ist robust und schnittverträglich. Am wohlsten fühlt sie sich an einem eher sonnigen Standort.
Das Duft-Veilchen (Viola odorata) bevorzugt schattigere, kühle und luftfeuchte Plätze mit nährstoffreicher Erde. Sofern der Standort nicht zu trocken und heiß ist, wächst diese unkomplizierte Staude auch an vollsonnigen Stellen, sogar in Pflasterritzen. Besonders schön sind Blühinseln in einem Rasen, der nicht zu oft und tief gemäht wird. Auch unter Hecken und Rosen passt es gut. Seinen zarten Duft nimmt man oft am besten in der Vase wahr, da es meist nur 10 Zentimeter hoch wird. Die Blüten sind essbar und die Farbpalette umfasst neben der heimischen lilafarbenen Art Zuchtformen in Weiß, Rosa, Hellblau und Hellgelb. In milden Winter bleiben seine Blätter grün. Das Pfingst-Veilchen (V. sororia) blüht ab Mai und duftet nicht, hat aber größere Blüten und bildet dichte Teppiche.
Die Schlüsselblumen (Primula) sind unkomplizierte Frühlingsblüher für alle Gartenbereiche. Die Stängellose Schlüsselblume (P. vulgaris) ist die Mutter der bunten Kissenprimeln, die ab Spätwinter überall zu kaufen sind. Ebenso wie die Hohe Schlüsselblume (P. elatior) bevorzugt sie halbschattige Standorte. Sie gedeiht aber an feuchteren Stellen auch in der Sonne und verträgt im Rasen regelmäßiges Mähen. Beide haben in der Wildform blassgelbe Blüten. Die Echte Schlüsselblume (P. veris) wird als Arzneipflanze verwendet und besticht durch dottergelbe Blütendolden. Sie wächst am besten an sonnigen und trockeneren Stellen. Alle Primeln sind wertvolle Futterpflanzen für Wildbienen und überwinternde Schmetterlinge und kreuzen sich gern untereinander. Ihre Blätter ziehen in der kalten Jahreszeit nicht ein und sorgen so für grüne Farbtupfer im tristen Winter.