Die Blumen des Monats November

Der Gewöhnliche Schneeball (Viburnum opulus) ist von Europa bis Sibirien verbreitet und liebt feuchte sonnige Standorte, verträgt aber auch Schatten. Dieses robuste Wildgehölz wird bis zu vier Meter hoch und fast ebenso breit und sieht sowohl als Solitär als auch in gemischten Blütenhecken gut aus. Von Mai bis Juni schmücken ihn weiße Blumenschirme. Ähnlich wie bei der Tellerhortensie locken deren große Randblüten Insekten auf die unzähligen duftenden Blütchen in der Mitte. Seine roten, beerenähnliche Früchte sind unreif giftig, können nach dem Frost aber zu Marmelade verarbeitet werden. Da sie erst spät abfallen, ist er den Winter über ein wichtiges Vogelnährgehölz. Dekorativ sind auch seine ahornartigen Blätter, deren Farbe im Herbst in leuchtende Rottöne übergeht.

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist als stimmungsaufhellende heimische Arzneipflanze bekannt. Seine goldgelben Blüten mit den unzähligen langen Staubfäden öffnen sich im Juni um den Johannistag herum und locken zahlreiche Insekten an. Für den Garten gibt es neben polsterbildenden Sorten auch das Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum ‚Orange Flair‘), das ausdauernd bis in den Herbst blüht. Sein attraktiver Herbstschmuck aus hellroten beerenähnlichen Fruchtständen wird gern für Gestecke und Kränze verwendet. In geschützten Lagen wirft es seine Blätter erst im Frühjahr ab; dann schneidet man die strauchartige Staude (bis 1 Meter Wuchshöhe) kräftig zurück. Alle Johanniskraut-Arten bevorzugen sonnige, trockene Standorte und sind robust und genügsam. 

Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), auch Spindelstrauch genannt, ist im Herbst mit seinen zweifarbigen Früchten ein echter Hingucker. Die namengebende rosafarbene Fruchthülle gibt dann den orange leuchtenden Fruchtkern frei. Er ist ein Festschmaus für viele Vögel, für Menschen aber sehr giftig. Die cremeweißen Blüten im Mai und Juni sind eher unscheinbar, aber beliebt bei kleineren Insekten. In trockenheißen Frühsommern fressen oft die Raupen einer Gespinstmotte die Blätter ab.  Öffnet man die Gespinste, holen Vogeleltern sie für ihre hungrigen Küken; der Strauch treibt später erneut aus. Er wird selten höher als vier Meter und eignet sich für Wildfruchthecken. An trockenen Plätzen blüht er reicher, ist beim Standort aber nicht wählerisch und sehr robust.